Eine liebes- und lebenshungrige, aber radikal emanzipierte junge Frau, ein hedonistischer Prinz, der wegen seinen virtuosen Fecht- und Reitkünsten von Frauen und Männern gleichermaßen bewundert wird, und ein jüdischer Intellektueller, der zum Fackelträger des antifaschistischen Widerstands aufgebaut werden soll – das ist, umrahmt von diversen komödiantischen und pittoresken Figuren und vor dem Hintergrund der sommerlichen ungarischen Puszta, das Personaggio dieser faszinierenden Operetten-Wiederentdeckung.
Der Ungar Krasznay-Krausz gehört zu den großen Vergessenen unter den Operettenkomponisten. Vor allem mit seiner „Frau von Format“, mit Fritzi Massary in der Titelrolle, konnte Krasznay-Krausz 1927 in Berlin große Erfolge verbuchen. Der Komponist musste seiner jüdischen Abstammung wegen vor den Nazis 1933 von Berlin nach Wien und weiter nach Budapest fliehen, wo er im Alter von 43 Jahren verstarb. Der Regisseur und dreimalige Preisträger des begehrten BR-Operettenfroschs Christian von Götz, Experte für Operetten-Ausgrabungen verfemter Komponisten, hat sich die Wiederentdeckung von Michael Krasznay-Krausz zum Ziel gemacht. So wurde vor Kurzem seine Inszenierung der „Frau von Format“ an der Oper Köln herausgebracht. Von Götz inszeniert „Die Gelbe Lilie“ als spiel- und tanzwütige Antikriegs-Operette und stellt Bezüge zum Entstehungsjahr 1934 und zur tragischen Biografie des Komponisten her.
Am Samstag, dem 6. Dezember 2025, 11.00 Uhr, findet eine Kost-Probe statt. Der Eintritt zur Kost-Probe ist frei.
Allen, die gerne schon vor der Premiere einen Blick hinter die Kulissen unserer Produktionen werfen möchten, bieten wir eine öffentliche Probe an. Immer am Samstag – eine oder zwei Wochen vor der Premiere um 11.00 Uhr – können Sie direkt dabei sein und für eine halbe Stunde zuschauen, wie auf der Bühne gearbeitet wird. Sie sehen das Ensemble in Aktion, erleben, wie die Probenleitung Anweisungen und Tipps gibt und sind so hautnah bei der Entstehung der Inszenierung dabei. Danach erhalten Sie die Gelegenheit, mit Mitgliedern des Teams zu sprechen, Ihre Eindrücke zu schildern und Fragen zu stellen. Im Theatercafé können Sie den Vormittag bei einem Getränk genüsslich ausklingen lassen.